Psychische Erkrankungen von Menschen mit krankhaftem Übergewicht

Psychische Belastungen bei Adipositas

Adipositas geht nicht nur mit körperlichen Folgeerkrankungen einher, sondern auch mit psychischen Belastungen. Die Auswirkungen des hohen Gewichts können sich negativ auf das Selbstwertgefühl auswirken und in vielen Fällen zu Stigmatisierung führen.

Geringes Selbstwertgefühl

Das hohe Gewicht, der innere Kampf mit sich selbst und dem Essen sowie die körperlichen Einschränkungen können zu einem geringen Selbstwertgefühl führen. Dies wurde in einer Analyse von 64 wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, welche einen Zusammenhang zwischen Adipositas und einem niedrigen Selbstwertgefühl bei Kindern und Jugendlichen aufzeigte.

Stigmatisierung: negative Auswirkungen auf Psyche

Die Stigmatisierung von Menschen mit Adipositas durch die Gesellschaft verstärkt die psychischen Belastungen zusätzlich. Diskriminierung und Vorurteile können zu Ausgrenzung und weiterer Isolation führen, was das Selbstwertgefühl weiter schwächt.

Soziale Folgen von Adipositas

Die psychischen Auswirkungen und körperlichen Einschränkungen können dazu führen, dass sich Betroffene sozial zurückziehen und sich isolieren. Dies kann zu einem Teufelskreis aus Isolation und weiterer Gewichtszunahme führen.

Höheres Risiko für Depressionen

Menschen mit Adipositas haben ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Studien konnten zeigen, dass das Risiko für Depressionen mit dem BMI steigt. Eine psychologische Betreuung kann Betroffenen helfen, ihre psychischen Belastungen besser zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Stigmatisierung

Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Adipositas sind nicht nur unfair und unbegründet, sondern haben auch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen. Die Stigmatisierung und das Fat Shaming, dem viele Menschen mit Übergewicht ausgesetzt sind, können zu einem Teufelskreis führen, der es den Betroffenen erschwert, ihr Gewicht und ihre Gesundheit zu verbessern.

Eine der Folgen der Stigmatisierung ist ein geringes Selbstwertgefühl. Menschen mit Adipositas sind oft mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert, was zu einem Gefühl der Scham und Minderwertigkeit führen kann. Dies kann sich negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken und dazu führen, dass sich die Betroffenen sozial zurückziehen und isolieren. Der psychische Druck, dem sie ausgesetzt sind, kann auch zu Depressionen und Angststörungen führen.

Die Diskriminierung von Menschen mit Adipositas durch das Gesundheitssystem ist ein weiteres Problem. Oftmals werden die körperlichen Leiden ausschließlich auf das erhöhte Körperfett reduziert, und die Bedürfnisse der Patienten werden nicht ausreichend berücksichtigt. Viele Therapieprogramme und Therapieangebote beschränken sich auf das Thema Abnehmen, ohne dass auf die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen eingegangen wird. Die Ursachen von Adipositas sind sehr unterschiedlich, sodass ein maßgeschneiderter Therapieplan notwendig ist.

Auch die Medien tragen zur Stigmatisierung bei. In den Medien wie Fernsehen oder auf Social Media-Kanälen werden Menschen mit Adipositas oft vorgeführt und diskriminiert. Dies führt zu einem unerträglichen Leidenszustand für Betroffene und kann zur Entstehung psychischer Erkrankungen beitragen. Um dieses Problem zu lösen, sind flächendeckende Aufklärung und eine Änderung der Medienberichterstattung notwendig.

Die Erfahrungen von Stigmatisierung und Diskriminierung können dazu beitragen, dass das Gewicht aufrechterhalten wird. Betroffene meiden bestimmte Situationen, um sich dem Mobbing zu entziehen, und nehmen trotz gesundheitlicher Leiden keine ärztliche Hilfe in Anspruch. Die Selbstwirksamkeitserwartung der Betroffenen wird oft verringert, da sie davon überzeugt sind, dass sie faul und träge sind. Eine niedrige Selbstwirksamkeit ist jedoch mit dem Gegenteil verbunden, nämlich dass Sie sich selbst nicht zutrauen, Ihre Ziele zu erreichen.

Es ist daher von großer Bedeutung, die Selbstwirksamkeitserwartung bei Menschen mit Adipositas zu steigern. Eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung ist die Voraussetzung für Erfolge, da sie das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit beschreibt. Es ist wichtig, dass Betroffene lernen, dass sie selbst Einfluss auf ihr Gewicht und ihre Gesundheit haben und dass sie ihre Ziele erreichen können.

Eine weitere Folge von Stigmatisierung bei Adipositas ist eine geringere Lebensqualität. Die Diskriminierung kann sich auf viele Aspekte des Lebens auswirken, wie beispielsweise die Arbeit, Freizeitaktivitäten und soziale Beziehungen. Betroffene können sich ausgegrenzt fühlen und häufig vermeiden, sich in bestimmten Situationen zu engagieren oder neue Erfahrungen zu machen.

Die Stigmatisierung von Adipositas kann auch zu einem Teufelskreis führen. Zum Beispiel können Betroffene aufgrund von Stigmatisierung und Diskriminierung einen geringeren Selbstwert und geringere Selbstwirksamkeitserwartungen entwickeln. Diese negativen Auswirkungen können dazu führen, dass Betroffene sich weniger bemühen, ihr Gewicht zu reduzieren, was wiederum zu weiterer Stigmatisierung und Diskriminierung führt.

Es ist wichtig zu betonen, dass Adipositas eine komplexe Erkrankung ist und dass es nicht immer einfach ist, Gewicht zu verlieren. Viele Faktoren spielen eine Rolle, wie genetische Veranlagung, Stoffwechselprobleme, Hormonungleichgewichte und psychologische Faktoren wie Stress und Angstzustände. Es ist daher wichtig, Betroffene nicht zu stigmatisieren oder zu diskriminieren, sondern Unterstützung anzubieten, um ihnen bei der Verbesserung ihrer Gesundheit zu helfen.

Es gibt auch laufende Aktionen, um Stigmatisierung und Diskriminierung von Adipositas entgegenzuwirken. Ein Beispiel ist die Health At Every Size-Bewegung, die darauf abzielt, das Gewicht zu entstigmatisieren und zu betonen, dass Gesundheit in jeder Größe möglich ist. Eine weitere Initiative ist die National Association to Advance Fat Acceptance (NAAFA), die sich für die Rechte von Menschen mit Adipositas einsetzt und sich dafür einsetzt, dass sie respektiert und fair behandelt werden.

Insgesamt ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft unser Verständnis von Adipositas und Übergewicht ändern und aufhören, Vorurteile und Stigmatisierung zu fördern. Stattdessen sollten wir Betroffene unterstützen und ermutigen, ihre Gesundheit zu verbessern, unabhängig von ihrem Gewicht.

Gutachten in 7 Tagen.*

MMK innerhalb von 6 Monaten oder verkürztem Verlauf.**

*Wir senden Ihnen das Psychologische Gutachten innerhalb von 7 Tagen nach Gesprächstermin, den Sie sich aussuchen. Individuell kann es zu weiterer Wartezeit kommen, wenn intensivere Bearbeitung Ihres Anliegens notwendig wird.

**Die Dauer des MMK ist durch die S3-Leitlinie für Adipositaschirurgie auf mindestens 6 Monate festgelegt. Allerdings kann dies in begründeten Ausnahmefällen variieren. Bitte fragen Sie dazu bei Ihrem Adipositaszentrum nach.

Junge Frau arbeitet am Laptop in der Küche, älterer Mann kocht im Hintergrund, beide beim Kochen.

Ernährung

Ernährungstherapie ist ein zentraler Bestandteil des multimodalen Konzeptes (MMK) zur Behandlung von Adipositas. Im Echtzeit-Video-Format begleiten wir Sie auf dem Weg zu einer ausgewogenen Ernährung und bereiten Sie optimal auf den chirurgischen Eingriff vor. Gemeinsam entwickeln wir individuelle gesunde Essgewohnheiten, setzen kleinere Portionen um und sichern die Versorgung mit allen notwendigen Nährstoffen, um Mangelerscheinungen und postoperative Komplikationen zu vermeiden.

Der Fokus liegt auf einer nachhaltigen Verbesserung Ihres Ernährungsverhaltens – denn der langfristige Erfolg der Adipositas-Operation hängt wesentlich von einer guten, ausgewogenen Ernährung ab.

Eine Frau sitzt entspannt auf einem Yogamatte im Wohnzimmer und benutzt ihr Smartphone.

Sport

Regelmäßige Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil der Adipositas-Behandlung und spielt eine zentrale Rolle bei der langfristigen Veränderung Ihres Lebensstils. Teil des multimodalen Konzeptes (MMK), welches Sie vor Ihrer Adipositas-OP absolvieren müssen, ist deshalb auch Bewegung und Sport. Wir unterstützen Sie bei der Erstellung Ihres individuellen Sportprotokolls zur Vorlage bei Ihrem Adipositas-Zentrum und Ihrer Krankenkasse.


Unser Ziel ist es, Sie zu einer regelmäßigen und motivierenden Bewegungsroutine zu motivieren, die sich dauerhaft in Ihren Alltag integrieren lässt und Ihnen Freude bereitet.

Eine ältere Frau mit Brille in einem gelben T-Shirt sitzt auf einem grauen Sofa im Wohnzimmer.

Verhaltenstraining

Eine Adipositas-OP allein reicht für langfristigen Erfolg nicht aus; entscheidend sind neue, gesunde und achtsame Gewohnheiten. Unser Verhaltenstraining im Rahmen der psychologischen Begutachtung wird von erfahrenem psychologischen Fachpersonal durchgeführt, das seit Jahren auf Adipositas spezialisiert ist und bereits zahlreiche Betroffene auf eine Adipositas-OP vorbereitet hat.

Sie erfahren, wie Sie Ihren individuellen Alltag strukturiert gestalten, emotionales Essen erkennen und bewältigen, achtsam essen und Rückfällen vorbeugen können. So werden Sie durch die OP-Phase begleitet und können nachhaltig einen gesünderen Lebensstil erreichen.

Eine lachende Frau mit Kopfhörern arbeitet an einem Laptop im natürlichen Licht, umgeben von Pflanzen und Büroartikeln.

Psychologisches Gutachten

Die vor der Operation durchzuführende psychologische Begutachtung ist entscheidend für einen erfolgreichen Behandlungsverlauf. Sie bereitet Sie auf die Adipositas-OP vor und macht mögliche Herausforderungen frühzeitig sichtbar – es gilt, diese gemeinsam zu identifizieren und anzugehen.

Wir sind bereit, Sie bei der dauerhaften Gestaltung eines gesunden Lebensstils zu unterstützen, damit die Ergebnisse der Adipositas-OP langfristig Bestand haben.

Psychologisches Gutachten und komplettes MMK-Programm.

Inklusive Ernährungstherapie, Sportnachweis und Verhaltenstraining. Einfach von Zuhause aus: Am Smartphone, Tablet oder Computer.


Auf Wunsch helfen wir Ihnen gern im Telefonat, die Videosprechstunde auf Ihrem Gerät zu starten.
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